Finde günstige Flüge mit Pegasus Airlines

Pegasus Airlines wird oft einfach "Flypgs" genannt – was für mich schon immer etwas seltsam geklungen hat, denn so richtig attraktiv wirkt der Name auf Englisch nicht. Die Airline ist die zweitgrößte Fluggesellschaft in der Türkei direkt hinter der nationalen Turkish Airlines und hat seit den ersten kommerziellen Flüge im Jahr 2005 eine beeindruckende Wachstumskurve hingelegt.

Pegasus ist eine klassische Low-Cost-Airline: Du bekommst das Wesentliche, ohne Extras – dafür aber zu wirklich günstigen Preisen. Doch in manchen Punkten erinnert die Airline auch an eine klassische Full-Service-Airline – zum Beispiel hast du die Möglichkeit, Anschlussflüge zu buchen.

Netzwerk und Flotte

Pegasus hat seinen Hauptsitz in Istanbul, genauer gesagt am Sabiha-Gökçen-Flughafen auf der asiatischen Seite der Stadt. Verwechsle das aber nicht mit dem neuen Flughafen Istanbul auf der europäischen Seite – einem der besten Flughäfen weltweit. Hier bedient Pegasus ebenfalls ein paar Strecken. Neben diesem Drehkreuz betreibt die Airline weitere Basen an inländischen Flughäfen, etwa in beliebten Urlaubszielen wie Antalya oder Adana.

Die geografische Lage der Türkei ist ein echter Vorteil: Pegasus kann trotz Low-Cost-Konzept ein riesiges internationales Netzwerk abdecken. Der Fokus liegt zwar auf Inlands- und Europastrecken, doch Pegasus fliegt auch Ziele in Nordafrika, im Nahen Osten und in weiten Teilen Asiens an. Sogar weniger bekannte Destinationen wie Kasachstan und Kirgisistan stehen auf dem Flugplan. Das Netzwerk umfasst beeindruckende 139 Ziele in 53 Ländern, davon etwa ein Viertel innerhalb der Türkei. 2023 war ein Rekordjahr: Mit fast 32 Millionen Passagieren hat Pegasus mehr Reisende befördert als je zuvor.

Besonders praktisch: Das Anschlussflug-Netzwerk von Pegasus erweitert die Reichweite der Airline enorm. Du kannst entweder direkt zwischen Pegasus-Flügen umsteigen oder – dank spezieller Abkommen – auch Verbindungen mit Airlines wie Emirates oder Air Transat nutzen. Aber Vorsicht: Beim Umsteigen gelten je nach Verbindung unterschiedliche Regeln, vor allem, wenn du deinen Transfer eigenmächtig durchführen musst.

Mein Tipp: Checke immer separat für beide Flüge ein. Und kläre vorher ab, ob du dein Gepäck am Umsteigeflughafen selbst abholen musst oder ob es direkt zu deinem Ziel weitergeleitet wird. Bei Flügen mit Partnerverbindung wird Gepäck in der Regel durchgecheckt. Es gibt sogar Garantien für den Fall, dass du wegen einer Verspätung einen Anschlussflug verpasst.

Die Flotte von Pegasus besteht fast ausschließlich aus modernen Airbus A320neo- und A321neo-Maschinen, mit einem Durchschnittsalter von gerade mal fünf Jahren. Ein paar ältere Boeing 737-800 sind noch im Einsatz, werden aber nach und nach ausgemustert, da die Airline ihre Flotte weiter modernisiert und erweitert.

Tarife und Klassen

Pegasus bietet ausschließlich Economy Class an – das klingt vielleicht einschränkend, ist es aber nicht unbedingt. Dank der modernen Flugzeuge und der meist kurzen Flugdauer von nur wenigen Stunden bleibt das Reisen angenehm. Wie bei Low-Cost-Airlines üblich, kannst du zwischen vier Tarifoptionen wählen: Light, Saver, Saver Plus und Comfort Flex.

Das Einchecken geht bequem online oder über die Pegasus-App. Du hast dafür ein großzügiges Zeitfenster – von 72 Stunden bis 45 Minuten vor deinem Flug (bei Inlandsflügen sogar bis 30 Minuten vorher). Auf manchen Strecken ist der Online-Check-in wegen bestimmter Zielflughäfen nicht möglich. Prüfe deshalb vorab, ob diese Option für deinen Flug verfügbar ist.

Wenn ich mit Billigfliegern reise, halte ich mich normalerweise strikt an meine Regel: „Das günstigste Angebot ist das beste.“ Ich zahle ungern für Extras wie Priority Boarding oder Sitzplatzwahl, vor allem auf Kurzstrecken. Meistens buche ich nur das, was ich wirklich brauche – und das oft später günstiger hinzu. Doch bei Pegasus mache ich eine Ausnahme.

Ich finde, die Airline hat ihre Tarife und Zusatzoptionen wirklich clever gestaltet. Es ist klar geregelt, was inklusive ist und was du dazubuchen kannst. Die Preisaufschläge zwischen den Tarifen sind fast immer fair und oft ihr Geld wert. Da viele Pegasus-Flüge länger dauern als typische Kurzstrecken in Europa, lohnen sich die paar Euro extra für Essen, WLAN oder mehr Beinfreiheit meistens wirklich.

Light

Der günstigste Tarif wird nur auf internationalen Flügen von Pegasus angeboten. Er beinhaltet nur das Nötigste: dein Flugticket und ein kleines persönliches Gepäckstück (40 cm x 30 cm x 15 cm), das unter den Sitz vor dir passen muss. Außerdem gibt es eine Besonderheit: Pegasus hat für dieses Gepäckstück ein Gewichtslimit von 3 kg festgelegt. Zusätzlich sammelst du BolPoints, wenn du Mitglied im Pegasus-BolBol-Bonusprogramm bist.

Wie üblich, kannst du während der Buchung bestimmte Extras zu deinem Light-Flug – wie Handgepäck, Aufgabegepäck, Sitzplatzwahl, Mahlzeiten oder Flexibilität bei Umbuchungen – hinzufügen. Warum es den Light-Tarif nicht auf Inlandsflügen gibt, ist mir ein Rätsel. Das wäre doch ideal – denn die perfekte Zielgruppe sind meines Erachtens die Inlandsreisenden. Aber vielleicht möchte die Airline hier ganz einfach ihre Tickets zum teureren Saver-Tarif verkaufen.

Saver

Der Saver-Tarif ist die günstigste Option für Inlandsflüge. Er beinhaltet ein Handgepäckstück mit den Maßen 55 cm x 40 cm x 20 cm und einem maximalen Gewicht von 8 kg sowie ein Aufgabegepäckstück. Auf Inlandsflügen darf dieses bis zu 15 kg wiegen, auf internationalen Flügen – einschließlich Zypern – bis zu 20 kg. Sitzplatzwahl und Mahlzeiten sind in diesem Tarif nicht enthalten, können aber während der Buchung problemlos hinzugefügt werden.

Ein Hinweis vorweg: Das Pegasus-Personal ist dafür bekannt, bei den Handgepäck-Bestimmungen äußerst streng zu sein. Es kommt häufig vor, dass das Gepäck von (sichtlich nervösen) Passagieren am Gate genau gemessen und gewogen wird. Entspricht das Gepäck nicht den Vorgaben, kassiert ein Mitarbeiter direkt eine Gebühr und bringt das Gepäck in den Frachtraum. Mein Tipp: Halte dich genau an die Gepäckrichtlinien – sowohl für das Handgepäck als auch für das kleine persönliche Gepäckstück, das im Tarif enthalten ist.

Saver Plus

Der nächste Tarif, Saver Plus, bietet einige nützliche Extras. Zu den Vorteilen gehört eine höhere Freigepäckgrenze für Inlandsflüge: Dein Aufgabegepäck darf bis zu 20 kg wiegen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass die Sitzplatzwahl im Preis enthalten ist. Du kannst zwischen Fenster-, Mittel- und Gangplätzen wählen. Pegasus berechnet für Fenster- und Gangplätze normalerweise extra, wenn du sie separat buchst – der unbeliebte Mittelplatz ist hingegen günstiger.

Zusätzlich erhältst du auf den meisten Strecken ein Sandwich. Sollte dein Flug davon ausgenommen sein, wird dir das bereits bei der Buchung mitgeteilt (so dass du vorbereitet bist und dir gegebenenfalls einen eigenen Snack mitbringst). Ein weiteres Highlight: Mit Saver Plus hast du Zugang zum Pegasus-Bordunterhaltungssystem „Fly&Watch“, das über WLAN verfügbar ist. Beachte, dass du ein eigenes Gerät benötigst, um darauf zuzugreifen, da die Flugzeuge keine Bildschirme in den Sitzen bieten.

Comfort Flex

Das Premium-Tarifpaket von Pegasus heißt Comfort Flex – der Name verrät schon, dass es mehr Komfort und Flexibilität bietet. Ein Highlight ist die Sitzplatzwahl, bei der auch Sitze mit extra Beinfreiheit enthalten sind – diese sind deutlich angenehmer als die Standardplätze. Noch besser: Du kannst deinen Flug ändern oder sogar stornieren und bekommst den Ticketpreis (abzüglich der Servicegebühr) bis zu zwei Stunden vor Abflug vollständig zurückerstattet. Angesichts des nur geringen Preisaufschlags lohnt sich der Comfort Flex-Tarif besonders, wenn du dir bei deinen Reiseplänen unsicher bist oder sie sich ändern könnten.

An Bord – Sitze, Essen und Ausstattung

Dank der modernen Flotte kannst du dich auf ein angenehmes Flugerlebnis freuen. Meine Erfahrungen waren durchweg positiv: Dich erwarten saubere, gut gepflegte Kabinen mit kleinen Details, die das Reisen angenehmer machen. Besonders gefallen haben mir die Kunstledersitze, die deutlich hochwertiger wirken als die oft verwendeten Stoffbezüge bei anderen Billigfliegern.

Abgesehen davon sind die Sitze recht standardmäßig für schmalrumpfige Flugzeuge: nicht verstellbar, etwas schmal, ohne Steckdosen oder USB-Anschlüsse. Der Sitzabstand (Pitch) beträgt 76 cm und die Sitzbreite 46 cm – für Kurzstrecken völlig in Ordnung, bei längeren Flügen wird es aber etwas enger. Bei Flügen über drei Stunden würde ich dir auf jeden Fall ein Upgrade auf einen Sitzplatz in der Notausgangsreihe empfehlen.

Alle Flüge bieten WLAN sowie Zugang zur Pegasus-Unterhaltungsplattform „Fly&Watch“. Die älteren Boeing 737-800 verfügen noch über Deckenmonitore, die allerdings kaum genutzt werden können. Stattdessen kannst du dich mit deinem eigenen Gerät online verbinden und die recht umfangreiche Bibliothek aus Filmen und Serien nutzen. Der eigentliche Mehrwert von Fly&Watch liegt jedoch in der WLAN-Verbindung – die meisten Reisenden laden sich heutzutage vor dem Flug ohnehin eigene Inhalte aus ihren Streaming-Abos herunter.

Essen gibt es über das "Pegasus Café" – ein etwas ambitionierter Name für einen klassischen Snackwagen. Du kannst warme Mahlzeiten vorab bei der Buchung oder direkt an Bord bestellen. Beachte, dass nicht jede Mahlzeit auf allen Flügen verfügbar ist. Wenn du ein Saver Plus- oder Comfort Flex-Ticket gebucht hast, bekommst du ein Sandwich kostenlos dazu. Übrigens: Pegasus gehört zu den Budget-Airlines mit dem vielleicht besten Essen an Bord. Ein kleiner Tipp: Bezahle Snacks und Getränke lieber mit Karte – bar ist oft teurer.

Treueprogramm

Das Treueprogramm von Pegasus heißt BolBol. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, und du sammelst auf jedem Flug BolPoints, unabhängig davon, welchen Tarif du gebucht hast. Sobald du mehr als 2.000 Punkte gesammelt hast (du bekommst 1.000 Punkte schon bei deinem ersten Flug als Mitglied), kannst du diese einsetzen, um den Preis für Flüge zu reduzieren.

Das Programm bietet viele praktische Extras. Dazu gehören mehrere Partnerprogramme, ein Shop, in dem du deine Punkte einlösen kannst, und sogar ein spezielles BolBol-Youth-Programm mit zusätzlichen Vorteilen für Vielflieger im Alter von 12 bis 24 Jahren.