Finde günstige Flüge mit Ajet

Nachdem AnadoluJet im Februar 2008 von Turkish Airlines als eigenständige Marke ins Leben gerufen wurde, übernahm die neu gegründete Airline zunächst die Inlandsflüge von Turkish Airlines ab Ankara. Ziel war es, den regionalen Flugverkehr effizienter und für Passagiere kostengünstiger zu gestalten.

Dabei startete AnadoluJet zunächst als virtuelle Fluggesellschaft und nutzte das Air Operator Certificate (AOC) von Turkish Airlines, wodurch der operative Betrieb vereinfacht wurde. Dank dieser strategischen Entscheidung konnte AnadoluJet schnell wachsen und eine bedeutende Rolle im türkischen Luftverkehrsmarkt einnehmen.

AJet – die neue Ära des erschwinglichen Fliegens

Mit dem Umzug von Turkish Airlines vom Flughafen Istanbul-Atatürk zum neuen Flughafen Istanbul begann eine Phase der Neuausrichtung. Im April 2019 kündigte das Management an, dass AnadoluJet künftig auch internationale Flugziele ansteuern werde.

Nachdem sich Turkish Airlines im Januar 2020 vom Flughafen Sabiha Gökçen zurückzog und die dortigen Verbindungen einstellte, konnte AnadoluJet weiter expandieren. 28 neue Ziele in Europa und dem Nahen Osten wurden in das Streckennetz aufgenommen und der ebenfalls dort ansässige Konkurrent Pegasus Airlines deutlich zurückgedrängt.

Zur selben Zeit übernahm AnadoluJet außerdem die ganzjährigen Flugverbindungen von Turkish Airlines ab Ankara, während letztere ihre dort ausgehenden Verbindungen deutlich reduzierte.

Im November 2023 verkündete Turkish Airlines die Umwandlung von AnadoluJet in eine Tochtergesellschaft. Im Rahmen der Umstrukturierung erhielt die Marke eine neue Corporate Identity, ein modernes Logo und ein überarbeitetes Design. Aus AnadoluJet wurde kurz „AJet“.

Flotte und Kabine

Zur AJet-Flotte gehören sowohl Flugzeuge von Airbus als auch von Boeing. Der am häufigsten vorkommende Flieger ist die Boeing 737-800, hier besitzt die Fluggesellschaft ganze 45 Stück. Auf Platz zwei liegt der Airbus 321 NEO – 13 Vertreter dieses Flugzeugtyps befinden sich in der Flotte.

AJet betreibt außerdem zehn Boeing 737-8 MAX, sechs Airbus 320, sieben Airbus 321 und vier Airbus 320 NEO. Die verschiedenen Flugzeuge können zwischen 176 und 240 Fluggäste transportieren. Den meisten Platz bietet dabei der A321 NEO (240 Sitzplätze) – den wenigsten die Boeing 737-8 MAX (176 Sitzplätze). Zweistrahlige Langstreckenflugzeuge gibt es in der Flotte derzeit nicht.

Die AJet-Flotte bietet kein Inflight Entertainment und auf meinen Flügen Anfang 2024 gab es kein Internet. Inzwischen ist ein Wifi-Service gegen Gebühr verfügbar, der Erfahrungsberichten zufolge aber nicht immer verlässlich ist.

Services

Ich bin mit AJet bereits zweimal geflogen. Vom Flughafen München (MUC) ging es auf direktem Weg nach Istanbul-Sabiha Gökçen (SAW) und nach einigen Tagen von dort aus wieder zurück. Zugegebenermaßen kannte ich die Airline vor der Buchung noch nicht. Für den Flug entschied ich mich, weil er zu den günstigsten gehörte und die Flugzeiten sehr gut waren.

Mit Hilfe der fünfstelligen PNR-Nummer können die Flüge nach dem Ticketkauf online verwaltet werden. AJet bietet beispielsweise eine Sitzplatzauswahl und Umbuchungsoptionen an. Außerdem können Sport- und Übergepäck im Vorfeld angemeldet und bezahlt werden.

Im Basic-Tarif ist die Sitzplatzauswahl kostenpflichtig. Im Flex-Tarif lassen sich Standard-Sitze und im Premium-Tarif alle Sitze gebührenfrei auswählen. Basic-Flüge und Flex-Flüge können außerdem gegen eine Gebühr plus die jeweilige Preisdifferenz umgebucht werden. Bei Premium-Flügen zahlt ihr im Fall einer Umbuchung lediglich die Preisdifferenz.

Am Flughafen München sitzt AJet im Terminal 1, das besonders in den Ferien für seine langen Warteschlangen berüchtigt ist. Ich entschied mich deshalb schon bei der Buchung dafür, nur mit Handgepäck zu fliegen.

Check-in

Den Check-in konnte ich online ohne Probleme durchführen, er öffnete 24 Stunden vor der geplanten Abflugzeit. Sowohl in München als auch am Sabiha Gökçen-Flughafen in Istanbul habe ich außerdem gesehen, dass zusätzlich Check-in Kioske zur Verfügung stehen. Wer bereits eingecheckt hat, kann sein Gepäck am Drop-off-Schalter abgeben.

Der Check-in schließt für Inlandsflüge 45 Minuten und für internationale Flüge 60 Minuten vor Abflug. Ich empfehle euch, auf jeden Fall im Voraus oder spätestens am Kiosk einzuchecken, da es am Drop-off-Schalter deutlich schneller geht.

Der Rollstuhl-Dienst für mobilitätseingeschränkte Personen ist bei AJet kostenlos. Der Service sollte allerdings mindestens 24 Stunden vor Abflug angefragt werden.

Meine Flüge mit AJet

Auf beiden Flügen verlief das Boarding mit AJet ohne Probleme. Geboardet wurde beide Male über eine Fluggastbrücke und der ganze Prozess lief zügig ab. Der Hinflug war leicht verspätet – zurück war alles pünktlich. Wir waren mit einer Boeing 737-8 MAX unterwegs, die relativ neu wirkte.

Die Kabine war simpel gestaltet, aber sauber und modern. Die Sitze waren 43 cm breit, mit Leder bezogen und etwas hart. Wie alle AJet-Flugzeuge hatte auch dieses eine reine Economy-Class-Bestuhlung. Der Sitzabstand war mit 76 cm durchschnittlich, für mich mit einer Größe von 1,72 m aber absolut ausreichend.

Auf dem Hinflug waren wir ca. 2,5 Stunden unterwegs. Der Rückflug dauerte etwas länger. Es gab einen Servicedurchgang, auf dem wahlweise ein Sandwich oder ein Stück Kuchen kostenlos angeboten wurde. Auch für Wasser, Tee und Kaffee mussten wir nichts bezahlen. Ich war ein bisschen überrascht, dass keine zusätzlichen Snacks oder Getränke gekauft werden konnten.

Die Kabinencrew war nicht überaus herzlich und redefreudig, aber durchaus professionell. Alle Crewmitglieder sprachen gutes Englisch.

Wie viel Gepäck ist erlaubt?

Bei AJet ist in allen Tarifen ein Handgepäckstück inkludiert, das nicht mehr als acht Kilogramm wiegen darf. Auch ein „Personal Item“ ist erlaubt – beispielsweise eine Hand- oder Laptoptasche. Beim Boarding in München wurden die Handgepäckstücke tatsächlich auch kontrolliert und einige große Trolleys abgenommen und in den Frachtraum verladen. Ob dafür zusätzliche Gebühren fällig wurden, habe ich allerdings nicht mitbekommen.

Im Basic-Tarif darf auf Inlandsflügen außerdem ein Aufgabegepäckstück bis maximal 15 Kilogramm, im Flex-Tarif bis maximal 20 Kilogramm und im Premium-Tarif bis maximal 25 Kilogramm mitgenommen werden.

Bei internationalen Flügen sind die Regeln etwas strenger: Im Basic-Tarif ist hier kein Aufgabegepäck inkludiert. Im Flex- und Premium-Tarif gelten die gleichen Regeln wie auf Inlandsflügen.

Loungezugang vor dem Flug

Leider trennte sich die Fluggesellschaft Anfang 2024 vom beliebten Vielfliegerprogramm Miles&Smiles von Turkish Airlines. Seitdem können keine Meilen mehr auf AJet-Flügen gesammelt oder eingelöst werden, was für viele Sammelnde eine große Enttäuschung war.

Wer bei Miles&Smiles Mitglied ist, darf sich dennoch weiterhin über einen großen Vorteil freuen: Mit dem Elite/Elite Plus-Status können die prestigeträchtigen CIP-Lounges von Turkish Airlines in Antalya, Istanbul, Bodrum, Dalaman und Ankara kostenlos genutzt werden.

Kleinere Lounges gibt es außerdem an den Flughäfen Cukurova International Airport, Kayseri Airport, Gaziantep Airport, Hatay International Airport, Trabzon Airport, Rize Airport und Diyarbakir Airport.

Auch Classic/Classic Plus-Karteninhaber haben die Möglichkeit, die Lounges zu nutzen. Hier wird je nach Flughafen allerdings eine Gebühr fällig.

Dank meiner Kreditkarte konnte ich am Sabiha Gökçen-Flughafen in Istanbul ebenfalls einen Blick in die CIP-Lounge von Turkish Airlines werfen. Sie ist relativ einfach eingerichtet, aber gemütlich und ruhig.

Es gibt Snacks, Getränke, türkische und internationale Süßigkeiten sowie eine Kaffee- und Teestation. Schnelles Internet, Computer-Terminals und jede Menge Zeitschriften und Zeitungen werden ebenfalls angeboten. Ein perfekter Ort also, um die Wartezeit auf den Flug zu verkürzen.

Diese Ziele bedient AJet

AJet-Flüge starten von zwei Drehkreuzen in der Türkei: Istanbul-Sabiha Gökçen (SAW) und Ankara-Esenboğa (ESB) in Ankaras gleichnamiger Vorstadt Esenboğa.

Von beiden Standorten bedient AJet alle größeren Städte in der Türkei sowie zahlreiche Destinationen im Nahen Osten, Zentralasien und Europa. Zu den Zielen im deutschsprachigen Raum gehören Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München, Köln/Bonn, Hannover, Hamburg, Basel-Mulhouse, Genf, Wien und Zürich.

Insgesamt sind es im Sommerflugplan über 90 Ziele, die von AJet angeflogen werden. Knapp die Hälfte davon befinden sich in der Türkei – die übrigen sind international.